Verfasst von: Juli. | 8. Dezember 2010

Victoria Falls (Tag 132-133)

Das Ende und Highlight der Tour standen bevor: die Victoriafälle! Mit einer Höhe von 107 m sind sie unangefochten die größten Wasserfälle der Welt und die zweit breitesten (1737 m!). Kein Wunder also, dass dieses Naturschauspiel atemberaubend war. Das Donnern und Tosen des herabfallenden Wassers und die riesigen Gischtfontänen erweckten das Gefühl als wären wir in eine Dampfsauna eingekehrt. Das Thermometer zeigte wieder einmal 40 °C und wahrscheinlich fast 100% Luftfeuchte, aber das störte die Schönheit der Natur kein bisschen. Ich hätte den ganzen Tag und die Nacht dort verbringen können, dem Rauschen zu hören und dem Wasser zu schauen. Wunderschön! Einer der Orte auf der Welt den ich gerne nochmal besuchen würde. Beim nächsten Mal dann aber gern am Ende der Regenzeit, dann gibt’s noch mehr Wasser zu sehen.

Bild des Tages: Die Victoria-Fälle - atemberaubend und auf einem Foto nicht annähernd so schön wie in der Realität

Abends gingen wir das letzte Mal alle gemeinsam fein Essen und im Anschluss testeten wir das Partyleben in dem kleinen Örtchen. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass dort so viel los ist, aber ich würde sogar behaupten, dass das die beste Partynacht war, die ich hier in Südafrika erlebt habe. Auch wenn es in der ersten Location „Shoestrings Backpackers“ keinen richtigen DJ gab und manche Lieder dreimal gespielt, andere einfach weiter gedrückt wurden und wir als Weiße und Blonde natürlich unaufhörlich angesprochen wurden und so einige Herzen brechen mussten, war es einfach Spaß pur! Nach Hause gegangen sind wir nur irgendwann, weil einige der Leute am nächsten Morgen früh raus mussten, um auf dem Sambesi eine Rafting Tour zu machen oder schon nach Hause zu fliegen.

Ira und ich hingegen verbrachten den nächsten Tag fast ausschließlich in der Stadt. Erst liefen wir endlos über den riesigen Markt und versuchten uns im Handeln, was auch ganz gut klappte. So wirklich kauf- bzw. tauschfreudig (die wollten nämlich so ziemlich alles von Shirt bis Schuhe) waren wir allerdings nicht. Ein Händler wollte unbedingt meine rosa Haargummi haben – hätte niemals gedacht, dass dieses hässliche Teil so begehrt sein könnte – und ich bekam dafür zwei kleine Ketten. Dann kauften wir noch ein paar Armreifen, aber ansonsten konnten wir nichts weiteres finden. Nach ein paar Stunden sahen die Stände auch alle gleich aus und wir beendeten unseren Tag mit einem kleinen Stadtrundgang und genossen typisch afrikanische Küche am Abend. Lecker! Ich bestellte Butternutpüree mit Erdnusssauce, vegetarische gefüllte Roti und Tomatensauße. Das ganze süß sauer war perfekt aufeinander abgestimmt, aber leider viel zu viel. Wir hofften nochmals so ein tollen Abend wie zu vor zu erleben, aber es war enttäuschend und wir zogen relativ schnell wieder zur Unterkunft zurück. Auf dem Weg nach Hause begann es zu regnen und ich sah die hellsten Blitze meines Lebens – so als hätte jemand die ganze Straße für ein paar Sekunden mit Neonröhren beleuchtet – die Vorboten der beginnenden Regenzeit.


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